Eine Insel der Normalität im Außergewöhnlichen?

 

Seit 18 Monaten leben wir in unterschiedlichen Ausnahmezuständen, diktiert von Maßnahmen, die immer wieder für Diskussionen sorgen. Durch die getroffenen Regelungen, um die Bevölkerung vor Infektionen und das Krankenhauspersonal vor Überlastung zu schützen, wurden dabei auch Kollateralschäden verursacht, deren Folgen uns noch lange Zeit beschäftigen werden.  Im Bereich der Sportvereine sind dies einerseits Defizite in der motorischen Entwicklung von Kindern und andererseits verpasste Gesundheitsvorsorge durch den Breitensport, vor allem im älteren Teil der Bevölkerung. 

 

Vereine und Verbände haben zu jeder Zeit die Regierenden vor den Folgen der Einschneidungen gewarnt und versucht, gestützt durch umfangreiche Hygienekonzepte, eine sichere Sportausübung zu gewährleisten. Einen besonders langen Atem brauchten dabei naturgemäß die Sportler der Kontaktsportarten.

 

Von einem normalen Wettkampfbetrieb ist man beim Judosport noch weit entfernt, aber immerhin sind durch ein möglichst stringentes Konzept des DJB einzelne Austragungen möglich. So auch die Kämpfe in der Judo-Bundesliga.

 

Der Auftakt zur Bundesliga fand am 11.09.2921 in Esslingen statt, wo der TV 1848 Erlangen auf den KSV  Esslingen und TSV Abendsberg traf. In beiden Begegnungen unterlag unsere Mannschaft mit 11:3.

 

Neben der ersten Mannschaft des TV1848 Erlangen waren auch die Kampfrichter des Vereins in der Bundesliga aktiv. Martin Jung und Hinnerk Hagenah waren bei den Begegnungen der ersten Bundesliga der Männer in Heidelberg/Mannheim als Kampfrichter aktiv auf der Matte und durften dort mit ihren Kollegen insgesamt sechs Begegnungen der anwesenden Mannschaften aus Rüsselsheim, Backnang und Sindelfingen, sowie des heimischen Teams Heidelberg/Mannheim leiten.

 

Am 18.09.2021 war nun der zweite Kampftag in der ersten Bundesliga der Männer in Erlangen, zeitgleich der einzige Vergleich der Damen-Mannschaften in der zweiten Bundesliga, wo für den TSV Altenfurt mit Lisabeth Emilius und Eike Trost auch zwei Kämpferinnen des TV Erlangen vertreten sind. Endstand: Erster Platz für Altenfurt, herzlichen Glückwunsch!

 


Das Hygienekonzept des DJB sieht für Wettkämpfe vor, dass alle Beteiligten samt den Zuschauern, unabhängig von ihrem Status, einen aktuellen negativen Test benötigen. So musste von der Judoabteilung eine Einlasskontrolle und Kontaktverfolgung für rund 200 Besucher und Aktive auf die Beine gestellt werden. Es gab sogar ein selbst organisiertes Testzentrum, damit alle, die unvorbereitet kamen, trotzdem mit Zertifikat teilnehmen durften. Am Ende führte dies dazu, dass Kämpfer, Kampfgericht, Personal und Zuschauer sich inmitten einer sicheren Insel fühlen und unbeschwert spannende Kämpfe genießen konnten.

 

Verleihung des 6. DANs an Magnus Jezussek

 

Im Rahmen der Bundesliga wurde auch endlich ein würdiger Rahmen gefunden, um Magnus Jezussek die Urkunde für den 6. Dan zu überreichen. Klaus Richter, der BJV Vizepräsident Breitensport war für diese ehrenvolle Aufgabe aus Aschaffenburg angereist. Somit kann Magnus nun im Training seine wohlverdiente „Bahnschranke“ (der Gürtel trägt Farben und Musterung dieser Verkehrsleitvorkehrung) tragen. Magnus ist seit Jahren als Vermittler der Judo-Katas im Verein aktiv und darüberhinaus bis in internationaler Ebene als Kata-Referent und Wertungsrichter für eine Vielzahl von Katas unterwegs: herzlichen Glückwunsch!

 

Und der Wettkampf?

 

Erklärtes Ziel unseres Abteilungsleiters Heiko Koch war, von den drei Begegnungen mindestens zwei zu gewinnen. Dieses Ziel wurde von der Mannschaft rund um Florian Schwob und Sven Ress bravourös gemeistert, konnten doch die Begegnungen gegen Sindelfingen mit 9:5 und gegen das Judoteam Heidelberg/Mannheim mit 8:6 sicher nach Erlangen geholt werden. Der Kampf gegen die Mannschaft aus Offenbach endete mit einer 5:9-Niederlage für den TVE. 

 

Kämpfer des Tages der Heimmannschaft wurden Dominik Röder, der trotz Verletzung drei Punkte für Erlangen erkämpfen konnte, Tristan Kuhlmann und Max Werner, die sich beide durch geschickte Techniken erfolgreich zeigten. Viele weitere Athleten steuerten die nötigen Siegpunkte bei und auch in den verlorenen Kämpfen konnten die Erlanger tolle Akzente setzen, stellvertretend für alle sei noch Felix Schwob genannt, der sich von erfahrenen Gegnern nicht beirren ließ und sowohl mutig, als auch offensiv auftrat.

 

Die spannenden Kämpfe waren ein unbeschwertes Erlebnis für alle Anwesenden. Danke an alle, die diese tolle Veranstaltung ermöglicht haben.

 

Bericht: Christian Emilius, Hinnerk Hagenah