Der TV1848 Erlangen beim Finale der Judo-Bundesliga in Senftenberg am 10.10.2020
Es war ein Wochenende an dem Vereinsgeschichte geschrieben werden sollte. Zum ersten Mal nahm eine Judo-Mannschaft des TV1848 Erlangen an einem Bundesliga-Finale nicht als Zuschauer teil, sondern durfte sich mit den stärksten Teams des Landes auf der Matte messen. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten die gewohnten Einzelbegegnungen nicht stattfinden. Der Deutsche Judo-Bund entschloss sich dazu, die Meisterschaft in Turnierform auszutragen. Von den 16 eingeladenen Mannschaften der ersten Bundesliga Männer Nord und Süd reisten letztendlich sechs Mannschaften zur Niederlausitzhalle ins brandenburgische Senftenberg. Unter Auflage eines sehr strengen Hygienekonzeptes lud der gastgebende KSC Asahi Spremberg vier Mannschaften aus dem Norden und zwei aus dem Süden zum Kampf um den Meistertitel ein. Hochmotiviert reiste das 36-köpfige Erlanger Team, bestehend aus Kämpfern, Betreuern und Fans, wie immer gut chauffiert mit dem Bus der Firma Scheuenstuhl in die Niederlausitz. Jedem war klar, dass wir bei diesem Turnier nur Außenseiter sind. Die Turnierplanung versprach mindestens sechs Begegnungen und sollte somit jedem Kämpfer seinen Einsatz sichern. In der ersten Begegnung gegen die SUA Witten rechneten sich die Erlanger Chancen auf einige Einzelsiege aus, jedoch machten die auf der Gegenseite eingesetzten zahlreichen holländischen Stars die Hoffnungen schnell zunichte. Endstand 7:0. Als nächster Gegner wartete der mit zahlreichen Weltmeistern bestückte Favorit aus Esslingen. Er wurde aus Erlanger Sicht leider seiner Rolle gerecht und konnte ebenfalls mit 7:0 siegen. Mit einer großen jungen Mannschaft wartete Potsdam in der nächsten Runde. Nachdem es in den vorherigen Begegnungen jeweils knapp daran gescheitert ist, einen Einzelsieg zu erringen, gelang dieses gegen Potsdam zumindest Tristan Kuhlmann mit seinem Punkt zum 1:6. In der vierten Begegnung musste das Erlanger Team erfahren, dass das Judoteam Hamburg ein ganz heißer Tipp auf den Meistertitel ist. Das bestätigte sich am Ende des Tages, denn JT Hamburg wurde Deutscher Meister im Kampf gegen SUA Witten, die im Halbfinale völlig unerwartet KSC Esslingen schlugen. Dank Kai Brandes, der den Ehrenpunkt für Erlangen erkämpfte, endete die Begegnung gegen Hamburg 1:6 für den späteren Meister. Ganz spannend wurde es bei der Begegnung gegen den Ausrichter aus Spremberg. Beide bis dahin sieglose Mannschaften lieferten sich einen Schlagaustausch auf Augenhöhe. Kai Brandes, Tristan Kuhlmann und Alexander Bauhofer holten drei Punkte. Leider war es ein Sieg zu wenig. Endstand 4:3 für Spremberg. In der Zwischenrunde hatte im abschließenden Kampf das Erlanger Team nicht wirklich eine Chance gegen die starken Potsdamer, die wir bereits aus der Vorrunde kannten. Dieses Mal war es Peter Thomas, der mit seinem Sieg zur Resultatsverbesserung beitrug. Potsdam siegte mit 6:1.
Auch wenn die jeweiligen Mannschafts-Ergebnisse mit 7:0 und 6:1 deutlich aussehen, muss man hinzufügen, dass die Erlanger Athleten, jeder einzelne für sich, alles gegeben haben und stark gekämpft haben. Kaum ein Kampf war in der ersten Hälfte der Zeit zu Ende – gegen Weltmeister und Olympiasieger ist alleine das ein herausragendes Ergebnis. Insofern kann das Erlanger Team erhobenen Hauptes nach dieser Finalrunde zurück nach Franken fahren. Zusammen mit dem Spremberger Team teilen wir uns den 5. Platz! Mit Kämpfern nur aus der Region haben wir uns unter schwierigen Umständen der Aufgabe gestellt, hatten unseren Spaß (nicht nur auf der Rückfahrt) und haben viele Erfahrungen gesammelt. Die nächste Saison kann kommen!
1. Begegnung : SUA Witten : TVE1848 Erlangen = 7:0 (70:0)
-60kg: Alessio Murrone : Max Werner = 1:0, -66kg: Leon Cedric Philipp : Tristan Kuhlmann = 1:0, -73kg: Matthijs van Harten : Tim Himmelspach = 1:0, -81kg: Jim Heijman : Florian Schwob = 1:0, -90kg : Martin Matijass : Nikolaus Milaev = 1:0, -100kg : Max Strote : Justin Hofmann = 1:0 , +100kg : Jonas Schreiber : Kai Brandes = 1:0
2. Begegnung : KSV Esslingen : TVE1848 Erlangen = 7:0 (67:0)
-66kg: Lukas Klemm : Maxim Koserog = 1:0, -73kg: Bagrati Niniashvili : Yannick Himmelspach = 1:0, -81kg: Gardef Eder : David Lim = 1:0, -90kg : Louis Mai : Nikolaus Milaev = 1:0, -100kg : Dino Pfeiffer : Justin Hofmann = 1:0 , +100kg : Varlam Liparteliani : Murtazo Aminov = 1:0, -60kg: Fabian Häßner : Tobias Schiebold = 1:0
3. Begegnung : UJKC Potsdam : TVE1848 Erlangen = 6:1 (60:10)
-73kg: Martin Setz : Peter Thomas = 1:0, -81kg: Tim Möller : Jawid Jauhari = 1:0, -90kg : Tim Schmidt : Dominic Huscava = 1:0, -100kg : Yvo Witassek : Justin Hofmann = 1:0 , +100kg : Daniel Zorn : Salim Kasabaki = 1:0, -60kg: Mohamad Akkash : Max Werner = 1:0, -66kg: Johann Voigt : Tristan Kuhlmann = 0:1
4. Begegnung : Hamburger JT : TVE1848 Erlangen = 6:1 (60:10)
-81kg: Dominic Ressel : Forian Schwob = 1:0, -90kg : Sandro Makatsaria : Dominic Huscava = 1:0, -100kg : Dario Kurbjeweit Garcia : Nikolaus Milaev = 1:0 , +100kg : Benjamin Bachir Bouizgarne : Kai Brandes = 0:1, -60kg: Patrick Strutz : Tobias Schiebold = 1:0, -66kg: Yerrick Schriever : Maxim Koserog = 1:0, -73kg: Mohammad Schwäbisch : Paul Arendt = 1:0,
5. Begegnung : KSC Asahi Spremberg : TVE1848 Erlangen = 4:3 (34:27)
-90kg : Ole Patzenhauer : David Lim = 1:0, -100kg : Milot Jusufi : Nikolaus Milaev = 1:0 , +100kg : Marcel Schaarschmidt : Kai Brandes = 0:1, -60kg: Maximilian Zimmermann : Max Werner = 1:0, -66kg: Lucas Gerlach : Tristan Kuhlmann = 0:1, -73kg: Johannes Limmer : Alexander Bauhofer = 0:1, -81kg: Damian Szwarnowiecki : Florian Schwob = 1:0
6. Begegnung : UJKC Potsdam : TVE1848 Erlangen = 6:1 (57:7)
-100kg : Yvo Witassek : Justin Hofmann = 1:0 , +100kg : Erik Abramov : Murtazo Aminov = 1:0, -60kg: Mohamad Akkash : Tobias Schiebold = 1:0, -66kg: Tatsuto Shima : Maxim Koserog = 1:0, -73kg: Georg Siegemund : Peter Thomas = 0:1, -81kg: Tim Möller : David Lim = 1:0, -90kg : Tim Schmidt : Jawid Jauhari = 1:0
Bericht: Steffen Eckstein